Leibniz-WissenschaftsCampus „Digital Transformation of Research“ (DiTraRe): Digitale Forschung mit gesellschaftlichem Mehrwert

Vier zentrale Research Cluster: Datenräume, Datenakquise, komplexe Daten und Datenpublikation

DiTraRe gliedert sich in vier Research Cluster, die jeweils einen wichtigen Aspekt der digitalen Transformation in der Forschung adressieren und diesen anhand konkreter Use Cases erforschen. 

1. Geschützte Datenräume
In einer datengetriebenen Welt stellt der sichere Umgang mit sensiblen Informationen wie etwa Patientendaten eine große Herausforderung dar. Digitale Daten können leicht kopiert und verbreitet werden. DiTraRe arbeitet daran, Methoden und Prozesse zu entwickeln, um auch sensible Forschungsdaten sicher zu speichern und für die Forschung nutzbar zu machen – bei einem gleichzeitigen maximal möglichen Schutz der Privatsphäre und der garantierten Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Dies ist zum Beispiel besonders relevant in Bereichen wie den Sportwissenschaften, wo sensible Gesundheitsdaten eine Schlüsselrolle zur Erforschung der Einflussfaktoren auf die Gesundheit spielen. DiTraRe unterstützt hier ein Forschungsdatenrepositorium für Bewegungsdaten aus dem Sport dabei, Lösungen für eine verantwortungsvolle Datennutzung zu schaffen, die innovative Forschung ermöglicht.

2. Smarte Datenakquise
Der zweite Research Cluster widmet sich der Optimierung digitaler Datenerfassung und -analyse. Anhand des Electronic Lab Notebook (ELN) „Chemotion“ aus der Chemie testet DiTraRe optimierte Möglichkeiten, Laborprozesse zu automatisieren, effizienter zu gestalten und dabei wertvolle Daten schon früh im Forschungsprozess zu erfassen. Das Ziel: mehr Zeit für die eigentliche Forschung in Laborwissenschaften und weniger Aufwand für deren Dokumentation bei gleichzeitiger Förderung von mehr hochwertigen und standardisierten Forschungsdaten unter Erhalt des Forschungskontexts. 

3. KI-gestützte Wissensbereiche
Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz spielen eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung wachsender Datenmengen. DiTraRe untersucht, wie KI eingesetzt werden kann, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und präziser, dabei jedoch stets auch nachvollziehbar zu generieren. Beispielsweise helfen KI-Systeme in der Biomedizintechnik dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, indem sie komplexe Datensätze analysieren und auf Unregelmäßigkeiten hinweisen können, die menschlichen Betrachtenden entgehen. DiTraRe arbeitet an einem vertrauenswürdigen, nachvollziehbaren Einsatz von KI-Methoden, die verlässliche Ergebnisse liefern. Dabei werden selbstverständlich auch ethische und rechtliche Fragen adressiert, sowie mögliche langfristige Auswirkungen dieser neuen Technik mitgedacht.

4. Publikationskulturen
Das digitale Zeitalter verlangt nach neuen Publikationsmodellen. DiTraRe untersucht die Art und Weise, wie wissenschaftliche Ergebnisse – also neben Publikationen in wissenschaftlichen Journalen auch Daten und Software – veröffentlicht werden. Gleichzeitig werden die Datenmengen immer größer, beispielsweise in den Klimawissenschaften, die mit Messungen und Simulationen arbeiten. Hierfür werden neue, innovative Lösungen entwickelt, die es ermöglichen sollen, in der Forschung generierte Daten ebenso wie das daraus resultierende Wissen der breiten Gesellschaft zugänglich zu machen. Dies steigert nicht nur Transparenz und Vertrauen: Forschungsergebnisse können so schneller für praktische Umsetzungen genutzt werden.
 

Forschung mit Auswirkungen auf den Alltag

DiTraRe widmet sich den Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation in der Forschung und untersucht, welche Vorteile – aber auch, welche Risiken – sich daraus für die gesamte Gesellschaft ergeben. Hier wird also erforscht, wie wir die digitale Transformation so aktiv begleiten und gestalten können, dass Risiken minimiert und der Nutzen für alle maximiert werden kann.  

Dr. Felix Bach, wissenschaftlicher Koordinator des Leibniz WissenschaftsCampus DiTraRe, formuliert es folgendermaßen: „DiTraRe ist ein einzigartiges Beispiel dafür, wie durch die enge Zusammenarbeit wesentlicher wissenschaftlicher Disziplinen und deren Infrastrukturen neue Methoden und digitale Werkzeuge entstehen, die die Forschung langfristig verändern werden. Wir wollen einerseits durch transdisziplinäre Innovation dafür sorgen, dass diese Veränderungen zu einer Verbesserung unserer Zukunft führen und andererseits durch aktive Reflektion gewährleisten, dass wir keine möglichen Risiken unbeachtet lassen. Unser Ziel ist es, den Forschungsprozess sowie den Austausch von Wissen zu vereinfachen und Forschungsergebnisse schneller und verständlicher zugänglich zu machen. Dabei verstehen wir die digitale Transformation nicht nur als technologische Innovation, sondern als eine Chance, die Arbeitskultur in der Wissenschaft neu zu denken und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu beschleunigen.“

In den nächsten Wochen werden wir uns an dieser Stelle intensiver mit den einzelnen DiTraRe-Clustern und den dort erforschten Use Cases beschäftigen.

Mehr Details zum Leibniz-WissenschaftsCampus finden Sie hier: https://www.ditrare.de
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