Women @ FIZ geht weiter: Interview mit Dr. Madhurima Deb

Karlsruhe, 19.03.2025 — Der Weltfrauentag ist vorbei, aber unsere Interviewreihe „Women @ FIZ“, die Kolleginnen bei FIZ Karlsruhe, die in der Wissenschaft bzw. Wissenschaftsmanagement arbeiten, geht weiter. Das aktuelle Interview stellt Dr. Madhurima Deb vor, die als Senior Researcher in der Berliner Dependance von FIZ Karlsruhe arbeitet. Dort betreut sie unter anderem die Entwicklung des MaRDI-Portals und ist Ansprechpartnerin für die Promovierenden.

Dr. Madhurima Debs Hintergrund ist äußerst interdisziplinär: Ihren Doktor machte sie im Bereich Nanotechnologie am Indian Institute of Technology Bombay, zuvor arbeitete sie mehrere Jahre im Fachbereich Metallurgietechnik und Materialwissenschaften. Ihre besondere Leidenschaft sind Umweltanwendungen, so hat sie beispielsweise an der Entwicklung elektronischer Sensorprototypen zur Überwachung toxischer Schwermetalle oder Gase gearbeitet.

Die Wissenschaftsbereiche, in denen Madhurima Deb sich bewegt, sind nicht nur interdisziplinär – sondern auch ganz eindeutige Männerdomänen. Als einzige Frau fühle man sich da bisweilen schon seltsam, berichtet Dr. Deb; auch sie sei jemand, der sich selbst immer stark in Frage stelle. „Ich hatte oft das Gefühl, dass ich als Frau, aber auch als Mensch, anderen Leuten etwas beweisen musste.“ Dies sei schon in der Schule so gewesen, wo die Verteilung auch eindeutig männerdominiert gewesen sein. „Ich hatte immer das Gefühl, dass ich beweisen muss, dass ich dorthin gehöre“, sagt Dr. Deb heute, und sie bezweifelt, dass Männer in entsprechenden Situationen ähnlich ausgeprägte Selbstzweifel haben.

Offenem Sexismus sei sie in ihrer Karriere glücklicherweise nicht begegnet, eher Unterstellungen, dass ihr etwas leichter falle, eben weil sie eine Frau sei. Sie sagt aber auch, dass vor allem in ihrem Herkunftsland Indien noch viel Raum zum Lernen sei, wie man über Gleichberechtigung spreche. Die Stereotype seien da, aber subtiler in der Sprache.

Eine klare Botschaft hat Madhurima Deb auch an junge Frauen, die ihre Karriere in der akademischen Welt und vielleicht in einem männerdominierten Bereich beginnen: „Habt viel Geduld, denn es wird immer wieder Rückschläge geben, das ist normal. Bewahrt Euch einen offenen Blick, seid neugierig, und seid furchtlos!“

Mehr zu Madhurimas Forschungsbereich und dem MaRDI-Projekt erfahren Sie hier und hier.

Das vollständige Interview auf Youtube finden Sie hier.